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Kapitel 14:

Meditation

Kapitel 14Meditation und Reflektion
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Durch das Opfer Jesu Christi sorgte Gott für die Errettung der ganzen Menschheit. Barmherzigkeit und Gnade wird allen geschenkt, die die Liebe Gottes für sich in Anspruch nehmen. Wenn wir Jesus annehmen, gehen wir vom Tod zum Leben über, von der Sünde zur Gerechtigkeit, von der Finsternis zum Licht. Wir werden nicht im Gericht verurteilt werden, weil Christus für uns gestorben ist (Johannes 5,24; 1. Johannes 2,1). Im Licht dieser neuen Bundesbeziehung sagt Jesus: „Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.“ (Johannes 14,15)

 

Gott regiert das Universum seit Ewigkeit her mit einem einzigen grundlegenden Prinzip, dem Gesetz der Liebe (1. Johannes 4,8). Alle Regeln, die Gott uns gegeben hat, beruhen auf diesem Grundgesetz, weil es Ausdruck seines Charakters ist. Aus diesem Gesetz der Liebe sind die beiden großen Gebote hervorgegangen: „Liebe Gott“ und „Liebe deinen Nächsten“. Auf dieser Basis gab Gott den Menschen zehn spezifische Richtlinien, wie sie Gott lieben und einander lieben sollen (2. Mose 20,1–17). Diese sind als die Zehn Gebote bekannt. Im Gegensatz zu vielen anderen Gesetzen, die dem alten Israel gegeben wurden, bilden sie auch heute die Grundlage für das christliche Leben, denn sie spiegeln das Wesen Jesu in unserer gefallenen Welt wider. Die Prinzipien, die ihnen zugrunde liegen, sind ewig, beständig und universell.

 

Als sich Adam und Eva von Gott trennten, geriet ihr moralischer innerer „Kompass“ sofort durcheinander. Wie sollten ein sündiger Adam und eine sündige Eva die Tiefen der Liebe im Gesetz Gottes verstehen? Wie sollte eine von Gott entfremdete Welt die wahre Liebe erkennen? Die Definition der Menschheit von „Liebe“ wich immer mehr vom ursprünglichen Sinn ab, ihre Definition von „Heiligkeit“ ging verloren, die Definition von „Gut und Böse“ wurde unklar. In jedem Menschen gab und gibt es einen Kampf zwischen Gut und Böse, aber die Grenzen dazwischen sind verschwommen.

 

Gott hatte jedoch einen Plan. Dieser beinhaltete eine immer deutlichere Offenbarung seines Charakters und seines Gesetzes der Liebe (Epheser 3,5). Schließlich sollte das Wesen der wahren Liebe offenbart werden. Sie würde den Menschen ermöglichen, sich frei für oder gegen Gott zu entscheiden. Das Böse würde sein wahres Gesicht zeigen. Und der Plan bereitet die Welt auch für das Gericht vor, indem er die Folgen von „Gut“ und „Böse“ aufzeigt.

Liebe verändert

Love in Law
Love Lost

Es begann im Garten Eden unmittelbar nach dem Sündenfall. Zuvor waren Mann und Frau nackt und hatten keine Angst (1. Mose 2,25). Nach dem Sündenfall versteckten sie sich sofort und schämten sich dessen, was vorher rein und heilig gewesen war. Sie verbargen sich vor Gott auch deshalb, weil sie sich für ihren Egoismus schämten. Adam und Eva erkannten, dass sie doch keine Götter waren, wie der Versucher ihnen eingeredet hatte. Zum ersten Mal fürchteten sie sich vor dem einzig wahren Gott und versteckten sich, weil sie Angst davor hatten, durch seine Hand zu sterben.

 

Gott wollte Adam und Eva jedoch retten (1. Mose 3,15), auch wenn sie unter den Folgen ihrer Taten leiden würden. Evas Wunsch nach Macht und Wissen führte zur Unterwerfung (1. Mose 3,16). Adams mangelnder Glaube an Gott führte dazu, dass er die Erde mühevoll bearbeiten würde, um seine Familie zu versorgen (1. Mose 3,17–19). Gott bekleidete sie mit Fellen, für die zum ersten Mal Tiere getötet wurden (1. Mose 3,21) und gab ihnen dann die Verheißungen eines Messias, dessen Liebestat am Kreuz durch den Tod dieser Tiere vorweggenommen und angedeutet wurde (1. Mose 3,21). Das Gesetz der Liebe war im Garten Eden bereits am Werk.

Verlorene Liebe

Reflection of Christ

Später erweiterte Gott das Gesetz, als er vom Gipfel des Berges Sinai aus die Zehn Gebote an Israel verkündete (2. Mose 20,1–17). Gottes Gebote, die zuerst Adam und Eva gegeben wurden, waren in der Zwischenzeit fast in Vergessenheit geraten. Deshalb formulierte Gott das Gesetz am Sinai erneut für sein Volk, das lange Zeit in Knechtschaft und Sklaverei gelebt hatte.

 

Gott gab der Nation Israel, die Gottes Sprachrohr für die Welt sein sollte, insgesamt 613 Gesetze. Diese sind in der Thora, den ersten fünf Büchern der Bibel, enthalten. Die Juden kannten es als „Das mosaische Gesetz“ oder „Das Gesetz des Moses“. Zehn der 613 Regeln waren besonders, nämlich die Zehn Gebote. Sie dienten als moralischer Kompass, der den Charakter Gottes widerspiegelte. Sie waren so besonders, dass Gott sie mit seiner eigenen Stimme sprach, sie mit seinem eigenen Finger schrieb und Mose sie in die Bundeslade in Gottes Haus legte. Der Deckel dieser Kiste wurde „Thron der Barmherzigkeit" genannt und war eine Darstellung des Thrones Gottes.

 

 

Gott hatte den Menschen viele Gesetze gegeben, die auf Jesus hinwiesen. Aber die Zehn Gebote waren ein Moralkodex, der so lange bestehen bleiben würde, wie die Menschheit auf Erden existierte (Matthäus 5,18). Sie sind der klarste Ausdruck des Wesens Jesu, bis er persönlich wiederkommt.

Die Zehn Gebote

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Durch die 613 Gesetze wollte Gott den Menschen das Prinzip von Liebe und Gleichheit verständlich machen. Es gab Gebote, die die Prinzipien und Werte von Gottes Königreich aufzeigten. Jesus nennt viele von ihnen „die wichtigeren Angelegenheiten des Gesetzes“ (Matthäus 23,23). Dazu gehören Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Glaube. Aber selbst diese Gebote waren immer noch nicht vollständig. Es war ein langer Weg, der Menschheit zu helfen, die Prinzipien der Liebe innerhalb des Gesetzes zu verstehen. Israel brach Jahrhunderte lang viele der Gesetze und landete im Exil in Assyrien und Babylon.

 

Schließlich kehrte das hebräische Volk in sein Land zurück und war nun fest entschlossen, das Gesetz auf jeden Fall einzuhalten. Aber das Gesetz und die Beachtung der Gebote wurden zum Selbstzweck und nicht zum Mittel zum Zweck. Der Zweck hätte nämlich darin bestanden, selbst die Liebe Gottes zu erfahren und dann anderen Menschen diese Liebe zu offenbaren. Stattdessen konzentrierten sie sich darauf, ihr eigenes Image durch die Einhaltung des Gesetzes zu verbessern und verwandelten es in längere Listen von Do's und Don'ts. Sie begannen zu glauben, dass es das Gesetz war, das ihnen Leben gab, und dass das Gesetz sie retten würde. Das Gegenteil ist jedoch der Fall: Das Gesetz verurteilt den Menschen und zeigt ihm die Notwendigkeit eines Erlösers.

Falsches Bild

Immanuel

Jesus erklärte und erfüllte das Gesetz. In vielen der Lehren Jesu geht es darum, die Zehn Gebote zu verstehen und sie einzuhalten. Matthäus 5, 6 und 12 sowie Markus 7 und 12 zeigen, wie Jesus das Gesetz Gottes sah. Jesus lehrte, dass die Zehn Gebote weit über den „Buchstaben“ hinausgehen und eine tiefere, persönliche Anwendung finden. Jemanden begehrlich anzuschauen bedeutet, in seinem Herzen Ehebruch zu begehen (Matthäus 5,28); ängstlich zu sein und auf Reichtum, statt auf Gott zu vertrauen, bedeutet, einem Götzen zu dienen (Matthäus 6,24–34); sich nicht um seine alten Eltern zu kümmern, bedeutet, sie zu entehren (Markus 7,9–13); und am Sabbat Gutes zu tun, bedeutet, den Sabbat zu halten (Matthäus 12,1–14). Jesus war weit davon entfernt, die Zehn Gebote aufzulösen. Er zeigte vielmehr ihre zentrale Bedeutung, um zu offenbaren, worum es bei der Liebe wirklich geht.

Jesus und das Gesetz

Lesson 14 Video 2

Jesus definierte auch, was die wichtigsten Teile des Gesetzes sind: „Liebe Gott mit deinem ganzen Herzen, deiner ganzen Seele, deinem ganzen Verstand und deiner ganzen Kraft; und liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (Markus 12,28–31).

 

Jesus sagt, dass das gesamte Alte Testament in diesen beiden Gesetzen zusammengefasst werden kann. Das erste dieser Prinzipien wird in den ersten vier Geboten der Zehn Gebote offenbart. Sie zeigen Gott in seiner rechtmäßigen Stellung und unsere Pflicht ihm gegenüber. Außerdem verdeutlichen sie, was selbstlose Hingabe an Gott bedeutet. Und sie bringen zum Ausdruck, dass das Wichtigste für Gott die Liebe ist.

 

Die nächsten sechs Geboten erweitern diese selbstlose Liebe zu Gott auf die Liebe zur ganzen Menschheit. Den Nächsten zu lieben ist ein äußerer Ausdruck der Liebe zu Gott (1. Johannes 4,20). Das fällt uns manchmal nicht leicht, doch Jesus bewirkt diese Liebe zum Mitmenschen in uns. Wenn wir mit Jesus in Verbindung bleiben, wird die Nächstenliebe ein natürlicher Teil unseres Lebens.

 

Jesus verbrachte sein ganzes Wirken damit, den Jüngern zu helfen, diese Prinzipien der Liebe zu verstehen. In der letzten Nacht vor seiner Kreuzigung wusch Christus seinen Jüngern die Füße und erklärte ihnen dann die Prinzipien des Reiches Gottes: Sie sollten einander lieben und einander dienen. Daran würden andere Menschen sie als Nachfolger Jesu erkennen. Jesus sagte seinen Jüngern auch, dass dieser aufopferungsvolle, demütige Dienst das wäre, was sie mit Gott und miteinander vereinen würde. (Mehr darüber kannst du in den Kapiteln 13–17 des Johannesevangeliums lesen.)

Erfüllung

Image by Mitchell Hartley

Erst nachdem Jesus in den Himmel aufgefahren war, begannen die Jünger die Bedeutung seiner Worte zu verstehen. Es ging langsam voran, aber schließlich kamen sie am Ziel an. Sie begannen, das Wesen des Reiches Gottes so gut zu begreifen, dass Johannes die tiefsinnigsten Worte in der ganzen Bibel schrieb: Gott ist Liebe (1 Johannes 4,8).

 

Das ist die ewige Wahrheit, auf der alle Gesetze des Universums beruhen. Gott ist Liebe, und sein Handeln und sein Wort definieren Liebe als selbstlosen, demütigen Dienst. Dies leben wir, indem wir andere höher als uns selbst achten (Philipper 2).

 

Aus dem ewigen Gesetz der Liebe folgen die beiden grundlegenden Gebote: Liebe Gott und Liebe die Menschen. Dies wird in den Zehn moralischen Prinzipien ausgedrückt, die der Menschheit als die Zehn Gebote gegeben wurden. Alle Gesetze, die uns über das Gebot der Liebe hinaus gegeben wurden, haben den Sinn zu erklären, was Gott meint, wenn er „Liebe!“ sagt. Sie alle werden durch demütige Selbstaufopferung erfüllt.

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