Audio
Starte hier
2000 Jahre lang hat sich die christliche Kirche weiterentwickelt. Durch die Gegenwart des Heiligen Geistes war Gott in ihrer Mitte.
Der Heilige Geist gab den Jüngern in der Zeit nach Jesu Himmelfahrt Weisheit, Kraft und Trost. Überall konnte man bemerken, dass die Christen in der Tat anders waren. Sie waren Jesus persönlich begegnet und sie verkündeten das Evangelium mit Autorität. Christus lebte in ihren Herzen durch den Heiligen Geist. Und andere Menschen konnten erkennen, dass sie bei Jesus gewesen waren, obwohl Jesus nicht mehr auf der Erde war (Apostelgeschichte 4,13).
Der Heilige Geist verlieh den Jüngern besondere Gaben, um die gute Nachricht von der Liebe Gottes und der Erlösung zu verbreiten. Einige von ihnen waren Missionare (Apostel), einige Propheten, einige Evangelisten, einige Gemeindevorsteher und einige Lehrer. Alle wählten eine Berufung in der Kirche, die dazu bestimmt war, die Botschaft Christi weiterzugeben. Und sie machten auch eine gute Arbeit – zumindest am Anfang.
Das Gute
Der Heilige Geist ist sozusagen die „Anzahlung“ auf unser himmlisches Erbe. Jesus versprach, uns ins Himmelreich zu bringen und er schenkt uns schon jetzt ein „Stück Himmel“, während wir auf der Erde sind – nämlich den Heiligen Geist. Wenn wir den Heiligen Geist an uns wirken lassen, passiert viel Gutes in unserem Leben. Er formt unseren Charakter so, dass wir Jesus ähnlicher werden. Er gibt uns Gaben, um das Evangelium weiterzugeben. Er ermöglicht uns ein Leben in Übereinstimmung mit Gottes Willen.
Die urchristliche Kirche erlebte all das und darum verbreitete sich das Evangelium so schnell. Doch mit der Zeit nahmen die Mitglieder die Bibel weniger ernst und begannen, dem Wirken des Heiligen Geistes zu widerstehen. Als Folge des Verlustes der Kraft des Heiligen Geistes nutzte die Kirche andere Mittel, um sich selbst zu erhalten. Die Folgen davon waren nicht schön.
Geistliche Gaben
Wer die Geschichte der frühen Christenheit kennt, weiß, dass die Kirche innerhalb weniger Jahrhunderte nach Jesu Himmelfahrt vom biblischen Glauben abfiel. Irrlehren und unchristliche Überzeugungen verbreiteten sich immer mehr. Es kam zu Ungerechtigkeiten und die Jagd nach Macht setzte ein. Die Kirche vermischte sich schließlich in ihrer Glaubenspraxis mit dem Heidentum und anstatt Gottes Gebote zu halten, versuchte sie stattdessen, diese zu ändern!
Erschwerend kam hinzu, dass sie vom Verfolgten zum Verfolger wurde, sobald sie an die Macht gelangte! Zuerst begann sie, Nichtchristen zu verfolgen. Da sie den Heiligen Geist nicht mehr wirken ließen, suchten die Kirchenführer die Macht des Staates, um für die Kirche zu tun, was sie ohne die Kraft des Heiligen Geistes nicht für sich selbst tun konnte.
Sie begann sogar damit, Christen zu verfolgen, die nicht das taten, was die Kirchenführer ihnen aufgetragen hatten. Sie versteckten die Bibel vor den Massen und ließen sie nur von einigen Priestern lesen. Später waren im Auftrag der Kirche Prediger unterwegs, die Menschen um ihr Geld betrogen, indem sie ihnen einredeten, dass jeder ins „Fegefeuer“ kommen würden, der nicht zahlen wollte. Auf diese Weise fingen sie an, Geld von den Leuten zu verlangen, die ihre Familien aus dem Fegefeuer retten wollten. Obwohl es immer gläubige und treue Menschen gab, die an das glaubten, was ihnen gesagt wurde, und versuchten, Gott so gut sie konnten zu folgen, wurde das ganze kirchliche System von Anfang bis Ende korrumpiert.
Diese korrupte Kirche wurde auch erschreckend mächtig. Ein einziger Mann an der Spitze der religiösen und zivilen Macht nahm auf der Erde den Titel „Stellvertreter Christi“ an. Er hatte die höchste Autorität über die Kirche. Und er ordnete die Exkommunikation oder den Tod jedes Gläubigen an, der sich ihm nicht unterwerfen wollte. Kurz gesagt, die Kirche hörte auf, „christlich“ zu sein, unabhängig davon, wie sie sich selbst bezeichnete.
Abkehr vom Glauben
Die Kirche trat in eine wahrhaft mächtige und verräterische historische Periode ein. Aber weißt du was? Die Bibel sagte voraus, dass dies geschehen würde. Jesus hat es bei Matthäus, Markus und Lukas prophezeit. Paulus sagte es in 2. Thessalonicher 2 voraus. Daniel kündigte es in Daniel 7, 8 und 11 voraus. Und im biblischen Buch Offenbarung finden wir diese Prophezeiungen in den Kapiteln 12, 13 und 14. Doch die Bibel sagte nicht nur diese Ereignisse und Entwicklungen voraus, sondern auch den Untergang und das Ende dieses Glaubensabfalls. Das heißt, die Vorausschau schließt mit einer guten und hoffnungsvollen Nachricht ab!
Eine der Gaben des Heiligen Geistes dient der Prophetie und wird dem treuen Überrest der Gläubigen geschenkt werden. Und laut Joel 2,28–29 wird diese Gabe der Prophetie besonders gegenwärtig sein, kurz bevor Jesus wiederkommt. In diesen Versen wird ein Vergleich mit der für die Landwirtschaft in Israel so wichtigen Regenzeit gezogen. Der Frühregen und der Spätregen einige Monate danach machten die Erde fruchtbar und sorgten eine gute Ernte. Auf dieselbe Weise wurde der Heilige Geist im ersten Jahrhundert nach Jesu Himmelfahrt über die Gläubigen „ausgegossen“ und wird am Ende der Erdgeschichte in besonderer Weise wieder wirken.
Die Offenbarung sagt, dass das Volk Gottes – die Übrigen – die Gebote Gottes halten und das Zeugnis Jesu haben wird (Offenbarung 12,17). Dann erklärt uns die Offenbarung, dass das Zeugnis Jesu „der Geist der Weissagung“ ist (Offenbarung 19,10). So wird die Gabe der Prophetie unter den Gläubigen Gottes offenbar werden, weil sie den Geist Gottes haben.
Vorausschauendes Wissen
Es gibt so viele wertvolle Gründe für die Gabe der Prophetie. Prophetie spricht zuallererst über Jesus. Deshalb wird sie als das „Zeugnis von Jesus“ bezeichnet. Jesus erklärt, dass er uns manches im Voraus sagt, damit wir an ihn glauben, wenn es geschieht (Johannes 13,19; 14,29). Das heißt, wir können sehen und erleben, wie Ereignisse genauso eintreffen, wie Gott es prophezeit hat. Dadurch erkennen wir, dass unser Gott allwissend ist (Jesaja 46,10).
Die Gabe der Prophetie wird uns auch geschenkt, damit wir den Glauben an Gott nicht verlieren oder entmutigt werden, während wir auf Jesu Wiederkunft warten. Bei so vielen Fehlern und falschen Glaubenslehren kann uns der „Geist der Prophetie“ auf das Wort Gottes hinweisen und uns helfen, uns nicht täuschen zu lassen. Manchmal ist es schwer, den Unterschied zwischen einem Lügner und jemandem, der die Wahrheit sagt, zu erkennen. Aber wenn wir die Bibel lesen, können wir sehen, dass Gott die zukünftigen Ereignisse offenbart, bevor sie geschehen. Das hilft uns, Wahrheit von Irrtum zu unterscheiden.
Paulus sagt: „Der Glaube ist der tragende Grund für das, was man hofft: Im Vertrauen zeigt sich jetzt schon, was man noch nicht sieht.“ (Hebräer 11,1). Gott verlangt von uns nicht, ohne Beweise zu glauben. Er gibt uns allerdings nicht so viele Beweise, dass wir keinen Glauben haben müssten. Wir halten nämlich generell wenig für wahr, ohne in einem gewissen Ausmaß auch daran auch zu glauben, denn nicht alles ist sichtbar oder beweisbar. Doch Gott hat uns genügend Beweise gegeben, damit wir eine intelligente und sogar rationale Entscheidung darüber treffen können, was wir glauben und wem wir folgen wollen. Wir können entweder Gott und seinem Wort glauben, oder wir können glauben, was andere Menschen sagen. Die Prophetie gibt uns jedoch sehr überzeugende und sehr vernünftige Gründe, Gott zu vertrauen.