Audio
Starte hier
Gott hat alles im Universum in Beziehung zueinander erschaffen. Das bedeutet, dass jeder Mensch für einen anderen da sein kann. Das ist das Wesen der Liebe. Und Gott wollte, dass die Liebe für alle Ewigkeit im Mittelpunkt des Lebens steht.
Selbst der Tod, der durch die Sünde von Adam und Eva in die Welt gekommen war, konnte das Leben nicht auslöschen. Gottes Schöpfung konnte immer mehr über die Tiefe und Schönheit der Liebe lernen und an ihrer Neuschaffung teilhaben. Gott warnte die Menschen davor, was die Folgen des Egoismus sein würden (1. Mose 2,17). Er sagte der Menschheit voraus, dass die Entscheidung gegen ihn Schmerz und Leid und schließlich den Tod nach sich ziehen würde.
Stell dir die Welt vor, die Gott geschaffen hatte, bevor Adam und Eva sündigten. Alles war aufs ewige Leben ausgerichtet, niemand starb. Die Tiere hatten Frieden untereinander, es gab kein Töten. Keine Schmerzen, kein Leid, keinen Tod. Gott hatte eine Erde gemacht, die frei von Tränen und Trauer war und auf der weder Krankenhäuser, eine Gesundheitsversorgung oder militärische Verteidigung nötig war.
Nach dem Sündenfall von Adam und Eva geriet die Welt ins Trudeln. Natürliche Kreisläufe wurden unterbrochen und die Welt litt unter dem Fluch der Sünde. Adam und Eva hatten die Erde in die Hände Satans gelegt (Johannes 12,31). Weil Gott seine Schöpfung liebte, wollte er sie retten, aber das würde ihn teuer zu stehen kommen. Es würde ihn persönlich etwas kosten. Es würde nicht das Leben einer Pflanze kosten, nicht das Leben eines Tieres oder gar das eines sündigen Menschen. Auch nicht das Leben des ganzen Planeten. Nicht mal das Leben aller Engel. Es würde Gott sein eigenes Leben in der Person Jesu kosten.
Das Wesender Liebe
Gott veranschaulichte den Menschen die Bedeutung seiner Liebestat. Die Sünden wurden symbolisch auf ein unschuldiges Lamm gelegt, das anstelle des Sünders sterben musste. Dieses Opfer sollte ihn selbst darstellen, denn er würde an ihrer Stelle sterben (3. Mose 1,1–3). Die Notwendigkeit ein Lamm zu opfern, wurde Adam und Eva im Garten Eden vermittelt (1. Mose 3,21). Sie sollten diesen Brauch an ihre Kinder weitergeben, aber schon innerhalb einer Generation ging das Verständnis für die Bedeutung des Opferns verloren (1. Mose 4,3–7). Nur eine kleine Zahl von Gläubigen opferte weiterhin so, wie Gott es angeordnet hatte.
Ist Gott blutrünstig? Diese Opfer waren schließlich ziemlich drastisch. Doch genau darum ging es. Sünde ist kostspielig. Gott würde sein Leben geben, um seine Kinder zu retten. Das Opfer eines Lammes war für Engel und Menschen eine schreckliche Erinnerung daran, wie furchtbar die Sünde war und was es kostete, sie zu vergeben.
Lebenselixier
Lange nachdem Adam gestorben war und die Sintflut vorüber war, wurde ein Mann namens Abraham geboren, der Gott treu blieb. Abraham war ein sehr alter Mann, der mit seiner Frau Sarah kinderlos geblieben war. Schließlich bekam er einen Sohn namens Isaak. Gott forderte ihn auf, mit seinem Sohn auf einen Berg zu gehen und ihn dort zu opfern. Abraham gehorchte und nahm Isaak auf den Berg mit. Stellen wir uns die Situation vor: Vater und Sohn bauen zusammen einen Altar. Abraham sagt Isaak, er solle sich darauflegen. Er hat das Messer bereits in der Hand, hebt es in die Höhe, um das „Opfer“ zu töten … Plötzlich hört Abraham die Stimme Gottes, die ihm sagt, er solle sofort aufhören. Gott weist ihn auf einen Widder hin, der sich ganz in der Nähe in einem Gestrüpp verfangen hat (1. Mose 22,13). Das sollte das Opfertier sein. Auf diese Art und Weise zeigte Gott, wie viel es ihn kosten würde, die Welt zu retten. Gott würde als Opfer kommen und sein Leben anstelle der Menschen dahingeben. Diese eindringliche Geschichte offenbart, was Gott selbst erleiden würde, um die Welt von der Sünde zu retten.
Aber wie kann jemand für einen anderen sterben? Wenn jemand etwas Falsches getan hat, dann ist er dafür verantwortlich, die Strafe für sein eigenes Verbrechen zu tragen, nicht wahr?
Das ist ein Trugschluss. In jeder Gesellschaft gab und gibt es Menschen, deren Leben für das anderer eingesetzt wurde. Denken wir nur an einen Gefangenenaustausch! Ein Leben für ein Leben oder ein Leben für viele Leben. Und nicht nur das, es gibt unzählige Beispiele in der Geschichte, wo im Zuge der Eroberung eines Volkes dessen König oder Führer getötet wurde. Die Untertanen aber wurden verschont und durften weiterleben. Dies sind Beispiele dafür, dass ein einzelner Mensch anstelle einer Gruppe starb. Genauso war es, als unser König und Schöpfer sein Leben im Namen der Menschheit hingab.
Stellvertreter
Blutrünstig?
Gut, aber wenn Gott so liebevoll und gerecht ist, warum sollte er dann die Opferung von Millionen unschuldiger Tiere anordnen? Auch hier verlangte Gott einen Tod, um auf den Tod Christi hinzuweisen. Gott ordnete an, dass das Opfertier makellos und vollkommen war, weil Jesus ein Leben in vollkommener Liebe und Gehorsam gegenüber Gott führen würde.
Gott ließ auch nicht zu, dass die Menschen die getöteten Opfertiere verkommen ließen. Die Opfer wurden als Nahrung für die Priester verwendet (3. Mose 6,26). Gott schrieb vor, wie alles einen Zweck haben sollte und nichts verschwendet werden sollte.
Gott wollte uns mit all diesen Opfern in unser Gewissen einprägen, dass Egoismus furchtbare Folgen hat. Er kostete das Leben des Sohnes Gottes. Wenn man den Sinn des Opferns richtig versteht, erkennt man die Liebe Gottes. Das wäre ein Grund dafür, den egoistischen Weg zu verlassen und freundlich, liebevoll und fürsorglich zu leben. Gott möchte, dass wir lernen, Gerechtigkeit zu üben und Barmherzigkeit zu lieben. Bildlich gesprochen ist sein Wunsch, dass für das Waisenkind und die Witwe gesorgt wird. Wir sollen und können Anwälte der Liebe werden (Jesaja 1,16–18; Amos 5,24).
Diese Art von Veränderung können wir unmöglich allein durchführen. Wir alle definieren Gut und Böse unterschiedlich und haben Mühe, nach unseren eigenen Definitionen von „richtig“ und „falsch“ zu handeln. An einem Tag setzen wir uns für das Gute ein, aber am nächsten Tag gehen wir unseren egoistischen Wünschen nach. Wir belügen andere und wir belügen uns selbst. Unsere moralischen Maßstäbe sind verwirrt, weil wir uns über die wahren Definitionen von Gut und Böse nicht klar sind.
Aber Gott sagt, dass er zu uns kommt und dass er uns vergibt (Johannes 3,16). Er will unsere egoistischen Herzen durch Herzen der Liebe ersetzen (Hesekiel 36,26). Gott möchte uns zu seiner Wohnung machen (1. Korinther 3,16) und uns von unseren Sünden und allem Schlechten reinigen (1. Johannes 8,9). Noch mehr: Gott wird die wahre Bedeutung von Gut und Böse in unsere Herzen legen (Psalm 119,11). Er verspricht, uns von innen heraus zu verändern, wenn wir mit ihm verbunden bleiben (Johannes 15,9–10).
Verwandlung
Beispielhaftes Verhalten
Jesus verbrachte sein ganzes Leben damit, Menschen die Liebe Gottes zu zeigen. Er heilte Kranke, gab den Armen Hoffnung und reichte allen Menschen die Hand. Er erzählte jedem von der Liebe Gottes und seinem Reich der Gerechtigkeit und Liebe. Allen, denen er begegnete, versprach er, dass sie Teil dieses Reiches sein könnten, wenn sie es wollten. Er sagte ihnen, dass Selbstlosigkeit und Demut die Grundlage davon bilden.
Dann tat Jesus etwas Unglaubliches, um das Wesen seines Reiches zu demonstrieren. Beim letzten Abendmahl hatten sich die Jünger darüber gestritten, wer der Größte im Reich Gottes sein würde. Das Abendmahl war zubereitet, und die Jünger lagen auf Kissen um den Tisch herum (es war ein Essen im nahöstlichen und nicht im westlichen Stil). An einem Ende des Tisches befanden sich ein Waschbecken und ein Handtuch, aber es war kein Diener gekommen, um die staubigen Füße der Jünger zu waschen, wie es damals üblich war. Jeder der Jünger hielt sich für besser als der andere und keiner rührte sich, um den Platz des Dieners einzunehmen. Plötzlich stand Jesus vom Tisch auf und ging zum Waschbecken. Er goss Wasser hinein und wusch jedem der Jünger die Füße (Johannes 13,1–17). Jesus war der Herr und Meister der Jünger. Er war die wichtigste Person im Raum, und obwohl sie es nicht wussten, war er die wichtigste Person im ganzen Universum. Dennoch erniedrigte er sich selbst und diente allen Jüngern, indem er ihnen die Füße wusch. Damals trugen die Menschen Sandalen und liefen durch schmutzige Straßen. Es war eine grobe Arbeit, jemandem die Füße zu waschen. Dann wandte Jesus sich an die Jünger und sagte zu ihnen: „Da nun ich, euer Herr und Lehrer, euch die Füße gewaschen habe, sollt auch ihr einander die Füße waschen.“ (Johannes 13,14).
Dies sollte die Grundlage des Christentums sein. Das Reich Gottes gründet auf diesem Verständnis von demütiger Selbstaufopferung und Liebe. Du wirst erkennen, wer wirklich ein Christ ist, wenn du bei jemandem eine solche Haltung wahrnimmst.
Jesus hat noch mehr getan, um der Welt das Wesen seiner Liebe vor Augen zu führen: Er starb am Kreuz (Johannes 15,13). In den nächsten Kapiteln erfährst du mehr darüber!