Audio
Starte hier
Bevor Jesus auf die Erde kam, begegnete Gott bereits einigen Menschen. Im Garten Eden redete er mit Adam und Eva (1. Mose 3,22). Später kamen zu Abraham drei Männer (1. Mose 18). Es waren Gott selbst und zwei Engel, die die Gestalt von Menschen angenommen hatten. Bei dieser Begegnung sprach Gott mit Abraham über die Rettung von Menschen aus der Stadt Sodom. In 2. Mose 24 sehen wir, wie Gott den 70 Ältesten als ein Wesen aus strahlendem Licht erscheint, das auf durchsichtigem Saphir steht. Auch im Buch Hesekiel wird Gott als helles Licht beschrieben, das ebenfalls die Gestalt eines Menschen hat. In Josua 5 erscheint Gott als ein Krieger, der die Engelheere des Himmels anführt. Daniel 10 zeigt Gott als den Engelfürsten Michael in demselben strahlenden Glanz, von dem auch in den biblischen Büchern 2. Mose und Hesekiel berichtet wird.
Gott nimmt also verschiedene Gestalten an, wenn er mit der Menschheit interagiert. Manchmal ist er ein Mensch, ein anderes Mal erscheint er als ein Engelfürst oder als eine Lichtgestalt. Gott ist nicht auf irgendeine Form beschränkt. Er zeigt sich auf die Weise, die die Situation und Zeit erfordern. Auch heute begegnet er uns so, wie wir es verstehen können.
Aber das ist nicht alles. Wenn Gott mit der Menschheit in Verbindung tritt, dann am deutlichsten durch die Person des Sohnes. Jesus erklärte den religiösen Führern seiner Zeit, dass er selbst damals vor seiner Menschwerdung mit Abraham gesprochen und Moses in dem brennenden Dornbusch begegnet war (Johannes 8,58). Jesus sagte auch, dass der alttestamentliche König David ihn seinen Herrn genannt hatte (Matthäus 22,45). Wenn Jesus in Offenbarung 1 erscheint, zeigt er sich in demselben Licht und Herrlichkeit wie in Daniel 10. 1.Thessalonicher 4 sagt, dass Christus mit dem Ruf der Posaune Gottes und der Stimme des Erzengels herabkommen wird. Das macht ihn zu demjenigen, der Josua als Führer der Engelheere erschien. Gott zeigte sich der Menschheit immer wieder in der Person des Sohnes. Jesus war Gottes Stellvertreter.
Gottes Stellvertreter
Der Vorhang
Die Menschheit hat die Fähigkeit verloren, eng mit Gott verbunden zu sein. Als Mose darum bat, Gottes Herrlichkeit zu sehen, wurde ihm gesagt, dass es ihm unmöglich wäre. Kein Mensch könnte Gottes Angesicht sehen und leben (1. Mose 33,20). Obwohl Jesus im Alten Testament als Stellvertreter Gottes den Menschen begegnete, gab es immer noch etwas, das den Menschen von Gott trennte. Im alttestamentlichen Tempel befand sich zwischen den Abteilungen „Heiliges“ und „Allerheiligstes“ ein Vorhang.
Als Jesus in Menschengestalt auf die Erde kam, war Gott wieder innig mit der Menschheit verbunden. Es vollzog sich ein großer Wandel. Vorher sprach Gott durch Jesus auf unterschiedliche Weise zu den Menschen. Die enge Verbindung zwischen ihm und Adam und Eva wurde durch die Sünde der Menschen getrennt. Durch das Kommen Jesu wurde diese Verbindung wiederhergestellt. Jesus war in der Lage, direkt mit Gott und dem Heiligen Geist zu kommunizieren. Nach dem Tod und der Auferstehung Christi erhielt die ganze Menschheit diesen Zugang durch ihn. Der Vorhang im Heiligtum zerriss beim Tod Jesu am Kreuz. Dieser Vorgang symbolisierte, dass unsere Trennung von Gott aufgehoben ist. Paulus sagt, dass wir nun vertrauensvoll zum Thron der Gnade kommen können (Hebräer 4,16). Der Vorhang, der die Menschen von dem heiligsten Ort, an dem Gott wohnte, trennte, wurde wegen unserer Sünde errichtet. Jesus zerstörte die Herrschaft der Sünde über uns, indem er sie auf sich nahm. Er war das Lamm Gottes, das für unsere Sünde starb. Unsere Schuld ließ er im Grab zurück. So werden wir durch den Tod Christi von unseren Sünden gereinigt. Als Christus von den Toten auferstand, war er der Sieger, der Himmel und Erde wieder miteinander verbunden hatte. Nun kann jeder Mensch durch Christus zu Gott gelangen! (2. Korinther 5,21; Hebräer 10,19–20).
Jesus erfüllte alle Dinge
Im alttestamentlichen Heiligtum wurden die Sünder von ihrer Schuld gereinigt. Genau das hat sich durch Jesus erfüllt. Jesus sagt in Johannes 2 über seinen Leib, dass er ein Tempel ist. In den Psalmen prophezeite David, dass Jesus durch seinen Tod den Erlösungsplan ausführen würde. Paulus erklärt in Hebräer 10,8–10, dass wir durch den Leib Jesu geheiligt werden. In Offenbarung 21,22 heißt es, dass das Lamm der Tempel im neuen Jerusalem ist.
Was bedeutet es, dass in Jesus das alttestamentliche Heiligtum lebendig geworden ist? Es bedeutet, dass das alttestamentliche jüdische Denken auf Jesus ausgerichtet war. Es bedeutet, dass die Erfüllung des gesamten Alten Testaments im Messias liegt. Es bedeutet, dass Jesus alles und in allem ist (Kolosser 3,11).
Jesus ist das makellose Lamm, das in das Heiligtum gebracht wurde. Er war das Lamm Gottes, das ein vollkommenes Leben führte und die Sünden der Welt fortnahm (Johannes 1,29).
Jesus war das Opfer auf dem Brandopferaltar im Vorhof des Tempels. Christus erfüllte alle Opfer in einem einzigen Opfer (Hebräer 10,12).
Jesus ist das Wasser, welches die Priester des Heiligtums reinigte. Das Waschbecken stellt Christi Tod und Begräbnis dar. Christus starb für unsere Sünde und zerstörte den Tod. Im übertragenen Sinne verbinden wir uns mit Christus im Wasser der Taufe, wo unser „alter Mensch stirbt“ (Römer 6,3–7).
Jesus ist das Licht des siebenarmigen Leuchters und die Herrlichkeit der Gegenwart Gottes im Heiligtum. Er sagte klar und deutlich, dass er das Licht der Welt ist (Johannes 8,12).
Jesus ist das Brot auf dem Tisch des Schaubrotes. Er bezeichnete sich als das Brot des Lebens für jeden Menschen, der sich von ihm nährt (Johannes 6,35) und Kraft aus seiner Liebe gewinnt.
Jesus ist der geöffnete Vorhang, durch den wir Zugang zum heiligen Gott haben (Hebräer 10,19–20).
Jesus ist das Gesetz Gottes. Die 10 Gebote wiesen auf Jesus hin (2. Korinther 3). Jesus ist die Erfüllung des Gesetzes (Römer 10,4), weil er Liebe ist (1. Johannes 4,8), und Liebe ist die Erfüllung des Gesetzes (Galater 5,14).
Das Blut Jesu ist das Mittel, das uns von unseren Sünden reinigt (1. Johannes 1,7).
Priester
Jesus war auch der Hohepriester des Heiligtums. Durch Christus sind wir gerettet. Die unterbrochene Verbindung zwischen Mensch und Gott wurde durch Jesus wieder hergestellt. Jesus ist das Lamm Gottes, das von Anfang der Welt an für unsere Erlösung wirkte (Offenbarung 13,8). Das Blut dieses Lammes reinigt uns von unserer Sünde. Dies entspricht Jesu Rolle als Priester. Er hat ein vollkommenes menschliches Leben geführt und unsere Leiden und Schwächen erfahren. Jesus weiß genau, was wir erleben. Das macht Jesus zum einzigen Fürsprecher und Vermittler für uns sündige Menschen.
König & Richter
Jesus ist der König, der auf dem Thron Davids sitzt. Christus ist die ganze Macht im Himmel und auf Erden gegeben (Matthäus 28,18). Nach seiner Zeit auf der Erde fuhr er in den Himmel auf und setzte sich auf den Thron Gottes als Mitregent mit dem Vater und dem Heiligen Geist. (Hebräer 1,3). Ihm wurde die Vollmacht gegeben, die Erde in der Gegenwart Gottes und des übrigen Universums zu richten (Johannes 5,22.27).
Oft bestand die Aufgabe des Königs im alten Israel darin, Streitfälle anzuhören und unter Anwendung des Gesetzes Urteile zu fällen. Der König war sowohl für Leben und Tod zuständig als auch Richter in einer Person. Jesus ist sowohl unser Hohepriester als auch unser König.